- Erbakan
- Erbakan,Necmettɪn, türkischer Politiker, * Sinop 1926; lebte 1951-54 in der Bundesrepublik Deutschland (u. a. Promotion an der TU Aachen), lehrte 1954-66 an der TU Istanbul; wurde 1969 als Unabhängiger erstmals ins Parlament gewählt. 1970 gründete Erbakan die »Nationale Ordnungspartei« (1971 verboten), 1973 wurde er Vorsitzender der proislamischen »Nationale Heilspartei« und war 1974-77 mehrfach Regierungsmitglied, nach dem Militärputsch 1980/81 inhaftiert. 1983 gründete er die islamisch-fundamentalistische »Wohlfahrtspartei« (RP), die aus den Parlamentswahlen im Dezember 1995 als stärkste Partei hervorging; als Parteivorsitzender scheiterte er im Januar 1996 zunächst mit einer Regierungsbildung, wurde jedoch im Juni 1996 Ministerpräsident einer Koalitionsregierung mit der konservativen »Partei des rechten Weges« (Rücktritt im Juni 1997 unter Druck des Militärs). Im Januar 1998 erfolgte ein Verbot der RP; 2000 wurde Erbakan durch Gerichtsurteil von der Politik ausgeschlossen.
Universal-Lexikon. 2012.